BDA Agenda
Dr. Rainer Dulger

STANDPUNKT
VON STEFFEN KAMPETER


Wenn die wirtschaftliche Transformation in Deutschland gelingen soll, brauchen wir eine Zeitenwende für die berufliche Bildung! Der Bildungsbericht weist schon vor der eigentlichen Veröffentlichung dramatische Zahlen auf.

Der erschreckende Negativrekord von 2,5 Millionen Menschen in diesem Land ohne Berufsabschluss zeigt, dass die Bundesregierung dem Fachkräfte- und Ausbildungsmangel nicht gerecht wird. Vor allen anderen Dingen braucht es eine politisch verändernde Wertschätzung für das Handwerk und Gewerbe. Dort wird mit den Händen das geschaffen, was in unserem Land zu Wohlstand, Wachstum und Nachhaltigkeit führt.

Die Bundesregierung muss erkennen, dass ihre Initiativen zur beruflichen Bildung mit den realen Herausforderungen wenig zu tun haben. Die beschlossene Ausbildungsgarantie zum Beispiel ist eine Maßnahme ohne Effekt, die verpuffen wird. Offene Lehrstellen gibt es wie den Sand am Meer – es fehlen schlicht die Interessierten, welche die Chancen ergreifen.

Aber nicht nur die Bundesregierung ist hinter der Kurve. In vielen Bundesländern steht es ebenfalls nicht gut, wenn es um die Situation und Qualität im berufsbildenden Schulwesen geht. Wir brauchen eine koordinierte Abstimmung zwischen den Ländern und Gemeinden, um die Wertschätzung der beruflichen Bildung zu verbessern und zu stärken. Wertgeschätzt wird die berufliche Bildung übrigens auch durch einen gut durchdachten und geplanten Bildungsgipfel - ein enttäuschendes Versäumnis des Bildungsministeriums. Was wir brauchen, ist ein zwischen Bund und Länder abgestimmter Startpunkt für Initiativen.

Es sind doch auch im hohen Maße Meister, Techniker und Ingenieure, die tagtäglich unseren Wohlstand erarbeiten. Um ihren Nachwuchs zu sichern, müssen Bund und Länder die MINT-Fächer fördern. Mathematik, Informatik, Technik und Naturwissenschaften finden sich nicht ausreichend in den Lehrplänen der Länder wider. Eine fundierte Ausbildung in der Schule ist der Grundstein für qualifizierten Nachwuchs.

Der Ausbildungs- und Fachkräftemangel erdrückt die Unternehmen. Die Bundesregierung muss damit beginnen, die berufliche Bildung gleichberechtigt zur Akademischen anzuerkennen. Der Bildungsbericht ist alarmierend. Er zeigt: Die Zeitenwende für die berufliche Bildung muss kommen, jetzt!

Es grüßt Sie herzlich,

Ihr Steffen Kampeter
Hauptgeschäftsführer

 

THEMA DER WOCHE

FAMILIENSTARTZEIT (BE)TRIFFT ALLE

Das Bundesfamilienministerium hat einen Referentenentwurf für eine zweiwöchige bezahlte Freistellung für den Partner oder die Partnerin bei der Geburt eines Kindes vorgelegt. Die Kosten sollen die Arbeitgeber tragen. Da passt einiges nicht zusammen. Mehr



KOMMENTAR DER WOCHE

Prof. Dr. Andrew Ullmann MdB
gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion


PROJEKT LIGHTSPEED FÜR DIE GESUNDHEITSPOLITIK

Wenn wir jetzt nicht schleunigst unser Gesundheitssystem reformieren, kann es zu einer Sogwirkung kommen, in dessen Strudel Gesellschaft und Wirtschaft nach unten gezogen werden. Ansonsten droht Deutschland als geriatrischer Fall Europas nur noch die Behandlung auf der Palliativstation. Mehr
 

EXTRA DER WOCHE

WIE GESUND IST DEUTSCHLAND?

Welche Maßnahmen müssen ergriffen werden, um die steigenden Kosten im Gesundheitssystem zu begrenzen und gleichzeitig die Versorgung der Patienten zu verbessern? Wie kann die Zusammenarbeit zwischen Arbeitgebern und der Politik verbessert werden, um die Gesundheit jedes Einzelnen zu fördern? Jetzt anmelden und mitdiskutieren

 

ZITAT DER WOCHE

"Erwirtschaften vor Verteilen bedeutet, dass wir unser wirtschaftliches Fundament stärken müssen."

Christian Lindner,
FDP-Bundesvorsitzende


Quelle: FDP
 

Tweet der Woche

Tweet


Quelle: Twitter BDA @DieBDA am 17. April 2023
 

BERICHT AUS BRÜSSEL

Was uns Arbeitgeber in Europa bewegt

Am 11. April 2023 hat die EU-Kommission die erste Phase der zweistufigen Sozialpartnerkonsultation zu einer möglichen Revision der europäischen Betriebsräterichtlinie eingeleitet. Anfang des Jahres hatte das EU-Parlament eine Revision in einem legislativen Initiativbericht gefordert – darauf hat die Kommission nun reagiert. Die Sozialpartner können im Rahmen der Konsultation auch beschließen, untereinander Verhandlungen aufzunehmen. Käme es hierbei zum Abschluss einer Vereinbarung, könnte der Rat diese im Rahmen einer Richtlinie durchführen. In den nächsten Wochen folgen intensive Beratungen der EU-Sozialpartner. Mehr

 

ZAHL DER WOCHE

 

17 Mrd.
Euro

Die Einigung im Tarifstreit beim Öffentlichen Dienst bedeutet für die Kommunen nach den Worten von DIW-Präsident Fratzscher geschätzte Mehrkosten von 17 Milliarden Euro eine finanzielle Belastung, die zu weiteren Einschränkungen der Daseinsfürsorge führen wird. BayernLB-Chefvolkswirt Jürgen Michels zufolge erhöht der Abschluss durchaus die Gefahr einer Preis-Lohn Spirale und dürfte der EZB Kopfzerbrechen bereiten.

Quelle: Handelsblatt

 
DR. Rainer Dulger

Interview der Woche


Etwas ist aus der Balance geraten

Wenn eine kleine Minderheit eine große Mehrheit aufgrund eines Streiks blockiere, sei dies unverhältnismäßig, sagt Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger. Um die Tarifpartnerschaft sorge er sich nicht, “aber die Gewerkschaften starten Arbeitskämpfe, die das halbe Land in Geiselhaft nehmen. Diese Grenzüberschreitungen untergraben mittelfristig die Legitimität von Arbeitskämpfen”, sagt er. Er appelliere an die Gewerkschaften, die Akzeptanz von Arbeitskämpfen nicht zu gefährden.
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VIDEO DER WOCHE


BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter kritisiert die geforderte Mindestlohnerhöhung von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil im Interview mit Welt TV. Mehr

 
 
+ + + BDA PRESSE-INFO + + +
 
BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter zur geforderten Mindestlohnerhöhung

„Staatslohnsetzung statt Tarifpolitik scheint die Maßgabe aus dem Arbeitsministerium zu sein. Alle Entscheidungen der Mindestlohnkommission sind einvernehmlich gefallen“, sagt BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter. Er reagiert damit auf die Forderung von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, den Mindestlohn weiter zu erhöhen. Die Koalitionsführung müsse sich entscheiden, ob sie die fortwährende Grenzüberschreitung von Heil weiterhin dulde.
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BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter erklärt zum EVG-Streik

Der Streik “trifft in erster Linie erneut unbeteiligte Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen. Er führt zu einer weitgehenden Lahmlegung des Fern- und Nahverkehrs an einem Hauptreisetag.” Das Verhalten der EVG sei unverständlich, ein Angebot habe vor dem Streik auf dem Tisch gelegen. Der Ausstand zeige erneut: „Eine gesetzliche Reglung des Arbeitskampfes ist dringend notwendig”, sagt Steffen Kampeter.
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+ + + MEDIENSPIEGEL + + +
 
Süddeutsche Zeitung
Was die Pläne zur Zeiterfassung für Arbeitnehmer bedeuten
Arbeitgeberpräsident Dr. Rainer Dulger spricht sich gegen den Arbeitszeitentwurf des Bundesarbeitsministeriums aus. Der Entwurf “ist leider kein Modell von Morgen”, sagt er. Die Tarifvertragsparteien hätten in den vergangenen Jahren für eine neue, offene Arbeitszeitkultur gekämpft und große Fortschritte erzielt. Das Arbeitszeitgesetz solle die tarifliche Ausgestaltung unterstützen, fordert Arbeitgeberpräsident Dr. Rainer Dulger.
Originalartikel
 
BILD
Wie teuer werden die Baby-Boomer jetzt als Rentner?
“Der Arbeits- und Fachkräftemangel ist die Herausforderungen für die Zukunft und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft”, sagt Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger. Dass Problem werde dadurch verschärft, dass die Baby-Boomer-Generation bald in Rente gehe. Schon im vergangenen Jahr konnten 630.000 Stellen für Fachkräfte nicht besetzt werden.
Originalartikel
 
Handelsblatt
Pflegebeitrag soll auf Rekordhoch steigen
Die Pläne für eine Pflegereform des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach stoßen auf Kritik. Laut des Entwurfs soll der Pflegebeitrag kräftig steigen. „In kaum einem anderen Land bleibt den Beschäftigten so wenig von ihrem erwirtschafteten Einkommen wie in Deutschland“, sagt BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter. Zudem warnte er vor mehr Bürokratie.
Originalartikel
 
FAZ
Arbeitgeber und Finanzministerium vereint gegen Partner-Freistellung
Die geplante Familienstartzeit des Bundesfamilienministeriums sorgt für Unmut bei den Arbeitgebern. Die Kosten sollen laut des Entwurfs die Arbeitgeber tragen. Während das Elterngeld eine Finanzierung des Mutterschutzes sei, beruhe die Partnerfreistellung hingegen auf familien- und gleichstellungspolitischen Erwägungen, stellte BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter klar. “Es gibt keine sachliche Rechtfertigung, die Kosten dafür den Arbeitgebern aufzubürden.“
Originalartikel
 
 
AKTUELLES AUS DEN MITGLIEDSVERBÄNDEN
Handelsverband fordert Gründungsoffensive
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25.
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BDA-Lunchtalk „Wie gesund ist Deutschland?“
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   APR   
Arbeitskreis Landesvereinigungen Arbeitsmarkt
27.
   APR   
Arbeitskreis BDA Brüssel
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Tag der Arbeit
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Ausschuss Europa und Internationales
2.
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Webinar Arbeitszeiterfassung
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Arbeitskreis Strukturwandel
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Ausgabe 8/23 vom 24.04.2023
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