Das neue Jahr ist nun schon einige Tage alt und ich möchte dennoch die Gelegenheit nutzen, Euch und Ihnen auf diesem Wege ein frohes, zufriedenes neues Jahr 2023 zu wünschen. Möge es – trotz aller Umstände und Widrigkeiten – für Sie von Erfolg, Glück und vor allem Gesundheit geprägt sein.
Fakt ist: Wir stehen 2023 vor noch größeren Herausforderungen als im Jahre 2022.
Wir haben vieles richtig gemacht im letzten Jahr: Den Unternehmen ist durch ihren Durchhaltewillen vieles gelungen und wir Arbeitgeber haben gemeinsam mit der Politik viel gekonnt. Bei manchen Entscheidungen hätten wir uns sicherlich anderes gewünscht. Aber wir müssen jetzt aus unseren Erfahrungen lernen, denn in diesem Jahr ist die Lage noch härter, wenn die Stromlieferverträge auslaufen. Die internationale Lage bleibt zudem weiter unsicher. Unsere China-Politik steht vor großen Herausforderungen. Die Politik ist deshalb zum Handeln aufgefordert, um es unseren Unternehmen einfacher zu machen, so gute Ergebnisse zu erzielen wie noch im Jahr 2022.
Für uns Arbeitgeber sind folgende Botschaften daher ganz besonders wichtig: Erstens die Notwendigkeit der Fachkräftesicherung, zweitens die Sicherstellung der Nachhaltigkeit der Sozialversicherungen und drittens die Gefahr einer Überregulierung der globalen Lieferketten.
Ich will heute zuerst einmal nur den ersten Punkt herausgreifen:
Der Arbeits- und Fachkräftemangel
ist im Alltag bereits an allen Stellen spürbar. Was lange nur anhand von Projektion und Prognosen theoretisch diskutiert wurde, ist mittlerweile bittere Realität.
Dieser Mangel gefährdet grundlegend den Wohlstand und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Dabei sind die Unternehmen bereits durch die Corona-Pandemie und die im Zuge des Ukraine-Konflikts ausgelöste Energiekrise am Rande ihrer Belastungsfähigkeit und zum Teil schon darüber hinaus. Deswegen müssen wir nun dringend gegensteuern. Zuallererst müssen wir alle inländischen Potenziale nutzen, ohne Tabus und ohne Denkverbote.
Mehr Frauenerwerbstätigkeit werden wir nur realisieren, wenn die Betreuungsinfrastruktur stimmt. Hier müssen die Bundesregierung, Länder und Kommunen mehr investieren – und nicht nur über eine bessere Vereinbarkeit reden.
Zudem müssen wir an die Erwerbszuwanderung aus Drittstaaten ran. Die Eckpunkte der Bundesregierung stellen die richtigen Weichen.
Einen Punkt möchte ich hier aber hervorheben: Es kann nicht sein, dass wir es in Deutschland seit Jahren nicht schaffen, ein funktionierendes System mit transparenten, digitalen und schnellen Verwaltungsverfahren auf die Beine zu stellen.
Lange Warte- und Bearbeitungszeiten erzeugen Unsicherheit – und schrecken Unternehmen und die besten Köpfe ab. Letztlich müssen wir den Mangel auch als Chance begreifen. Nie gab es mehr Anreize, so viel in Mitarbeiter zu investieren wie heute: Und die Unternehmen tun genau das, zum Beispiel bei der Weiterbildung. Die fehlenden Arbeits- und Fachkräfte zwingen Unternehmen außerdem, mehr in Digitalisierung und Automatisierung zu investieren – mit langfristig positiven Effekten für die Wettbewerbsfähigkeit.
Was wir nicht brauchen, ist mehr Regulierung und neue Förderprogramme in der Weiterbildung: Bürokratie und Komplexität werden uns nicht dabei helfen, den Strukturwandel zu meistern.
Kurzum: Letztes Jahr war ein schweres Jahr und dieses Jahr wird es nicht leichter – die Herausforderungen bleiben immens groß. Aber mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung von Politik und Wirtschaft kann es uns gelingen, gestärkt und optimistisch das Jahr 2023 anzugehen. Lassen Sie uns das anpacken!
Es grüßt Sie herzlich,
Ihr Steffen Kampeter Hauptgeschäftsführer
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