BDA Agenda
Dr. Rainer Dulger

STANDPUNKT
VON DR. RAINER DULGER


Die Agenda 2010 wird in diesen Tagen 20 Jahre alt. Bundeskanzler Gerhard Schröder sprach am 14. März 2003 im Bundestag von „Mut zur Veränderung“. Die rot-grünen Reformen hatten unter anderem das Ziel, die hohe Zahl der Arbeitslosen zu senken. Deutschland galt damals als der kranke Mann Europas, so der Economist.

Die Agenda 2010 war ein großer wirtschafts- und sozialpolitischer Erfolg. Heute ist unser Arbeitsmarkt stabil. Anders als 2003 kämpfen wir sogar mit einem großen Fach- und Arbeitskräftemangel. Klar ist: Die Fachkräftelücke wird sich weiter verschärfen. Nur wenn wir den demografischen Wandel abfedern, werden wir unseren Wohlstand halten. Deutschland muss jetzt gegensteuern.

Deshalb der eindringliche Appell: Im Kampf gegen den Fach- und Arbeitskräftemangel muss die Bundesregierung endlich Tempo machen.

  1. Die abschlagsfreie Rente ab 63 sollte sofort abgeschafft werden.
  2. Wir werden alle länger arbeiten müssen – die Rente sollte an die steigende Lebenserwartung gekoppelt werden.
  3. Eine flächendeckende und hochwertige Ganztagsbetreuung in Kitas und Schulen muss Priorität für die Politik werden, damit mehr Eltern wieder in Vollzeit arbeiten können.
  4. Im Inland bleibt zu viel Potenzial liegen – das darf nicht so bleiben. Bei der Zuwanderung in Arbeit muss die Politik endlich bürokratische Hürden abbauen. Hier geht es auch darum, endlich die Verwaltung digital und effizient aufzustellen.
  5. Bildung ist der Schlüssel zum Wohlstand von morgen. Nur wenn wir die kommenden Generationen fit für das Berufsleben machen, werden wir ein starker Standort bleiben.

Auch im Jahr 2023 brauchen wir Mut zur Veränderung. Bleiben wir stehen, werden wir wieder zum kranken Mann Europas.

Es grüßt Sie herzlich,

Ihr Dr. Rainer Dulger
Arbeitgeberpräsident

 

THEMA DER WOCHE

Arbeitskräftemangel, Strukturwandel, Digitalisierung: Die Liste der brandheissen Themen in der Arbeitsmarktpolitik ist lang

Umso wichtiger ist es, über Lösungen zu diskutieren. Darum ging es am 1. März beim BDA-Ausschuss Arbeitsmarkt – auf Einladung von der BDA-Ausschuss-Vorsitzenden Ilka Horstmeier zu Gast bei der BMW Group im Forschungs- und Innovationszentrum in München. Mehr



KOMMENTAR DER WOCHE

Magdalena Rogl
Project Lead Diversity & Inclusion, Microsoft Deutschland


Warum Empathie die Grundlage für Diversität und Inklusion ist

Die Diversity-Dimensionen der Charta der Vielfalt beschreiben über zwanzig verschiedene Aspekte von Diversität – im Zentrum steht dabei die Persönlichkeit. Und in der Persönlichkeit steckt ein wichtiger aber vor allem in der Arbeitswelt unterschätzter Aspekt: Die emotionale Diversität. Mehr
 

EXTRA DER WOCHE

Mobile Arbeit erleichtern und nicht bürokratisieren

Beschäftigte wünschen sich mobile Arbeit und Betriebe kommen diesen Wünschen – wo dies möglich und sinnvoll ist – in vielfältiger Weise nach. Arbeitgeber und Beschäftigte sowie die Betriebs- und Tarifpartner brauchen weite Spielräume, um mobile Arbeit gestalten zu können. Mehr

 

BERICHT AUS BRÜSSEL

Was uns Arbeitgeber in Europa bewegt

Aktuell testet die Europäische Kommission ein Pilotprojekt für einen EU-Sozialversicherungsausweis „ESSPASS“, das sie im Rahmen der Konferenz zur „Digitalisierung der Koordinierung der Systeme der sozialen Sicherheit“ am 1. März vorgestellt hat. Noch in diesem Jahr will sie dazu eine Mitteilung mit einem konkreten Fahrplan vorlegen. Das ESSPASS-Pilotprojekt konzentriert sich nicht nur auf die Digitalisierung von sozialversicherungs-rechtlichen Dokumenten wie etwa der A1-Bescheinigung, sondern auch auf die Echtzeit-Überprüfung der Vertrauenswürdigkeit dieser Dokumente. Damit hätte ESSPASS das Potenzial, Entbürokratisierung und Schwarzarbeitsbekämpfung gekonnt zu vereinen. Mehr

 

ZAHL DER WOCHE

 

16,3 %

Digitale Kompetenzen sind für eine erfolgreiche Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft essenziell. Die Nachfrage nach Personal in Digitalisierungsberufen ist deshalb hoch, der Fachkräftemangel aber bremst den Beschäftigungsaufbau. Insbesondere Frauen fehlen in den Digitalisierungsberufen: Der Frauenanteil liegt bei nur 16,3 Prozent.

Quelle: Institut der Deutschen Wirtschaft

 

ZITAT DER WOCHE

"Lohndifferenz kann man nicht mit Diskriminierung gleichsetzen."

Prof. Dr. Conny Wunsch
Professur Arbeitsmarktökonomie,
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Basel


Quelle: Neue Zürcher Zeitung
 

Tweet der Woche

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Quelle: Twitter BDA @DieBDA am 8. März 2023
 
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WELT
Mehr Bock auf Arbeit – und weniger Steuern
Steffen Kampeter vom Arbeitgeberverband hat mit seiner Forderung „Wir brauchen mehr Bock auf Arbeit“ das Netz in Wallung gebracht. Aber wie können Beschäftigte motiviert werden? Zum Beispiel dadurch, dass ihnen der Staat nicht immer mehr vom Gehalt wegnimmt.
Originalartikel
 
Handelsblatt
Wieso wir mehr Arbeit brauchen, um die Rente zu sichern
Die Arbeitgeber meinen, wir bräuchten mehr „Bock auf Arbeit“ – und lösen eine Wutwelle aus. Doch sie haben recht: Die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt lässt sich nicht in Teilzeit betreiben.
Originalartikel
 
Handelsblatt
Fachkräftemangel: Deutschland muss gegensteuern
Arbeitgeberpräsident Dr. Rainer Dulger mahnt angesichts der aktuellen Arbeitsmarktzahlen, dass sich die Fachkräftelücke weiter verschärfen wird: „Im Inland bleibt zu viel Potenzial liegen – das darf nicht so bleiben.“ Die abschlagsfreie Rente ab 63 sollte sofort abgeschafft und das Renteneintrittsalter an die steigende Lebenserwartung gekoppelt werden.
Originalartikel
 
FAZ
ÖPNV Streik: BDA kritisiert Kooperation von Verdi und Fridays For Future
Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände sieht die Kooperation der Gewerkschaften mit Fridays for Future bei ÖPNV-Streiks kritisch. Dies sei „eine gefährliche Grenzüberschreitung“, sagte BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter. Wer Arbeitskämpfe und allgemeinpolitische Ziele miteinander vermische, gerate schnell auf ein Spielfeld jenseits der deutschen Tarifautonomie.
Originalartikel
 
FAZ
Mehr Einsatz, bitte!
Der Befund ist richtig: Arbeitgeberpräsident Dr. Rainer Dulger mahnt angesichts der aktuellen Arbeitsmarktzahlen, dass sich die Fachkräftelücke weiter verschärfen wird – und Deutschland jetzt gegensteuern muss. Womit er ebenfalls recht hat: Es gibt hierzulande noch viel ungenutztes Potential.
Originalartikel
 
Handelsblatt
Einwanderungsreform überzeugt Experten nicht
Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat betont, dass die Einwanderungsreform keine Wirkung entfalten wird, wenn die Koalition nicht die komplizierten und langwierigen Verwaltungsverfahren angeht: „Bürokratie bleibt das Schreckgespenst der Zuwanderung in Beschäftigung.“ Und das mache längst international die Runde, sagte Dulger.
Originalartikel
 
 
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Eine flächendeckende und hochwertige Ganztagsbetreuung in Kitas und Schulen muss Priorität für die Politik werden

Mit Blick auf die Arbeitsmarktzahlen plädiert Arbeitgeberpräsident Dr. Rainer Dulger dafür, das Fachkräftepotenzial im Inland besser zu nutzen: „Nur wenn wir den demografischen Wandel abfedern, werden wir unseren Wohlstand halten.“
Eine flächendeckende und hochwertige Ganztagsbetreuung in Kitas und Schulen müsse Priorität für die Politik werden, „damit mehr Eltern wieder in Vollzeit arbeiten können“.

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Steffen Kampeter

Interview der Woche

„Wir brauchen mehr Bock auf Arbeit“

Die Arbeitgeber schlagen Alarm: Deutschland müsse dringend umdenken, um in der Welt wirtschaftlich und politisch zu bestehen. BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter fordert: Leistung muss auch in der Schule wieder etwas wert sein. Sein Credo: Wir brauchen eine Debatte, warum es sich lohnt, zu arbeiten.
Mehr
 
AKTUELLES AUS DEN MITGLIEDSVERBÄNDEN
Lieferketten: resilient und nachhaltig
Mehr
World Employment Conference 2023
Mehr
Einladung zum Niedersächsischen Außenwirtschaftstag
Mehr
 

KALENDARIUM

13.
   MRZ   
Projektgruppe Mobile Arbeit
13./14.
   MRZ   
ISWA-Praxisseminar: Teams und Zusammenarbeit
16.
   MRZ   
Arbeitskreis BDA Brüssel
22.
   MRZ   
Projektgruppe Sozialwahlen 2023
30.
   MRZ   
BDA-Lunchtalk: Arbeitsrecht des 21. Jahrhunderts
30.
   MRZ   
ISWA-Praxiswebinar: SCHULEWIRTSCHAFT – Lösung des Matchingproblems?
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Ausgabe 5/23 vom 9.03.2023
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